Wie werden recycelte Textilien hergestellt?

Wie werden recycelte Textilien hergestellt?

Die Modeindustrie steht vor einem großen Wandel. Während Fast Fashion den Konsum immer weiter antreibt, wächst gleichzeitig das Bewusstsein für nachhaltige Alternativen. Eine dieser Alternativen sind recycelte Textilien – ein wichtiger Schritt hin zu einer ressourcenschonenden, umweltfreundlicheren Modebranche.

Unsere Produkte bestehen aus 70 % recycelter Baumwolle und 30 % recyceltem Polyester (rPET). Diese Kombination ist kein Zufall, sondern eine durchdachte Lösung, um die Vorteile beider Materialien optimal zu nutzen.

Recycelte Baumwolle allein hätte zwar eine geringere Umweltbelastung als neue Baumwolle, ist jedoch aufgrund des Recyclingprozesses anfälliger für Verschleiß. Die Fasern werden beim Recyceln kürzer und weniger reißfest. Um die Haltbarkeit und Funktionalität des Materials zu verbessern, wird sie mit recyceltem Polyester gemischt.

rPET, das aus recycelten Plastikflaschen gewonnen wird, verleiht dem Gewebe zusätzliche Festigkeit, Formbeständigkeit und Langlebigkeit. Durch diese Kombination entsteht ein Stoff, der nicht nur ressourcenschonend ist, sondern sich auch angenehm auf der Haut anfühlt, robust ist und für eine Vielzahl von Anwendungen geeignet bleibt.

Diese Mischung hat mehrere Vorteile:

  • Geringere Umweltbelastung: Durch die Verwendung von recycelten Materialien werden weniger Rohstoffe benötigt und Abfälle reduziert.
  • Höhere Strapazierfähigkeit: Recyceltes Polyester stabilisiert die Baumwollfasern und verhindert schnelles Ausleiern oder Einreißen.
  • Angenehmer Tragekomfort: Der Stoff bleibt atmungsaktiv und weich, ähnlich wie herkömmliche Baumwolle.
  • Vielseitigkeit: Das Material eignet sich für verschiedene Kleidungsstücke und Accessoires, die sowohl bequem als auch langlebig sind.

Diese durchdachte Kombination stellt sicher, dass recycelte Textilien nicht nur nachhaltig, sondern auch alltagstauglich bleiben. Doch wie genau werden recycelte Baumwolle und recyceltes Polyester eigentlich hergestellt?

Wie funktioniert das Recycling von Baumwolle?

Baumwolle ist die weltweit am häufigsten verwendete Naturfaser und besonders wasserintensiv. Für die Produktion eines einzigen T-Shirts werden durchschnittlich 2.700 Liter Wasser benötigt. Recycelte Baumwolle bietet eine Möglichkeit, diesen enormen Verbrauch zu senken.

Der Prozess des Baumwollrecyclings

  1. Sammlung und Sortierung
    Baumwolltextilien werden aus zwei Hauptquellen gesammelt:

    • Post-Consumer-Abfälle: Kleidung, die von Konsumenten entsorgt oder gespendet wurde.
    • Pre-Consumer-Abfälle: Textilreste und Verschnitt aus der Produktion.
  2. Zerkleinerung und Fasergewinnung
    Die gesammelten Baumwolltextilien werden nach Farben sortiert und mechanisch zerkleinert. Dabei werden die Fasern gelöst und aufbereitet.

  3. Neues Garn und Weiterverarbeitung
    Da recycelte Baumwollfasern kürzer und brüchiger sind als neue Fasern, werden sie oft mit neuen Baumwollfasern oder anderen Materialien gemischt, um die Stabilität des Gewebes zu erhöhen. Anschließend werden sie zu Garn gesponnen und zu neuen Stoffen verarbeitet.

Vorteile von recycelter Baumwolle

  • Weniger Wasserverbrauch: Im Vergleich zu neuer Baumwolle benötigt recycelte Baumwolle nur etwa 50 Liter Wasser pro Kilogramm Stoff.
  • Reduzierte Umweltverschmutzung: Weniger Anbau bedeutet weniger Einsatz von Pestiziden und Chemikalien.
  • Ressourcenschonung: Baumwolle muss nicht neu angebaut werden, was landwirtschaftliche Flächen und Energie spart.

Wie funktioniert das Recycling von Polyester?

Polyester ist eine synthetische Faser, die aus Erdöl gewonnen wird und nicht biologisch abbaubar ist. Jährlich werden weltweit Millionen Tonnen Polyester produziert – oft für Kleidung, die nur wenige Male getragen wird. Durch das Recycling von Polyester kann der Bedarf an neuen synthetischen Fasern gesenkt und Plastikmüll reduziert werden.

Der Prozess des Polyesterrecyclings

  1. Sammlung und Sortierung
    Recyceltes Polyester stammt meist aus Plastikflaschen oder ausgedienten Polyestertextilien.

  2. Reinigung und Zerkleinerung
    Die gesammelten Materialien werden gereinigt, um Verunreinigungen zu entfernen, und anschließend zu kleinen Plastikflocken zerkleinert.

  3. Schmelzen und Fasern erzeugen
    Die Plastikflocken werden erhitzt und zu neuen Polyesterfasern verarbeitet, die dann zu Garn gesponnen und zu Stoffen gewebt werden.

Vorteile von recyceltem Polyester

  • Weniger Plastikmüll: Verhindert, dass Plastikflaschen und Verpackungen in der Umwelt landen.
  • Reduzierter CO₂-Ausstoß: Die Herstellung von recyceltem Polyester verbraucht weniger Energie als die Produktion neuer synthetischer Fasern.
  • Mehrfach recycelbar: Recyceltes Polyester kann mehrfach wiederverwendet werden, bevor es unbrauchbar wird.

Recycelte Textilien als Teil der nachhaltigen Mode

Recycelte Baumwolle und recyceltes Polyester sind wichtige Bausteine für eine nachhaltigere Modeindustrie. Durch innovative Recyclingverfahren können Textilien länger genutzt und Ressourcen eingespart werden.

Die Modebranche muss sich weiterentwickeln, um die Umweltbelastung zu reduzieren. Der Einsatz von recycelten Materialien ist ein Schritt in die richtige Richtung – doch auch Verbraucher spielen eine entscheidende Rolle. Bewusstes Kaufverhalten, die Wahl nachhaltiger Marken und die richtige Pflege von Kleidung tragen dazu bei, die Lebensdauer von Textilien zu verlängern und Abfälle zu vermeiden.

Fazit: Recycling als Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft

Die Herstellung recycelter Textilien zeigt, dass es Alternativen zur ressourcenintensiven Neuproduktion gibt. Die Kombination aus 70 % recycelter Baumwolle und 30 % recyceltem Polyester ist eine optimale Lösung, um nachhaltige Mode herzustellen, die sowohl umweltfreundlich als auch langlebig ist.

Nachhaltige Mode bedeutet nicht nur, umweltfreundliche Materialien zu wählen, sondern auch bewusst zu konsumieren. Wer recycelte Textilien bevorzugt, unterstützt eine Kreislaufwirtschaft und trägt aktiv zum Schutz der Umwelt bei.

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